Das 30 Tage-Programm soll dir helfen, die Vorbereitung auf die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) selbst in die Hand zu nehmen. Dieser Kurs soll dich auf deiner Reise der Selbsterkenntnis und Veränderung. An jedem der 30 Tage sollst du durch einen an dich selbst geschriebenen Brief angeregt werden, über verschiedene Aspekte deines früheren Verhaltens nachzudenken, die zur Entziehung deiner Fahrerlaubnis geführt haben. Ziel ist es, deine von innen kommende Motivation zu stärken und nachhaltige Veränderungen in deinem Leben zu bewirken. Die täglichen Übungen und Reflexionen sollen dir helfen, tiefer in dein Verhalten einzutauchen und positive, langfristige Veränderungen zu fördern. Lass uns gemeinsam diesen Weg gehen und die Grundlagen für eine sichere und verantwortungsvolle Zukunft im Straßenverkehr legen, damit du bald schon wieder deinen Führerschein in den Händen halten kannst.

Bild: MPU_Briefe an mich_Alkohol

Tag 5: Verhaltensänderung und Anpassung im Kontext der MPU

Verstehen und Anwenden von Verhaltensänderungsstrategien, speziell im Hinblick auf verkehrsrelevante Verhaltensweisen und Einstellungen für die MPU.

Aufgaben

Detaillierte Betrachtung der Veränderungsstufen in deinem Verhalten

Unbewusste Phase - Bewusstwerdung - Handlung - Aufrechterhaltung

  • Bei dir könnte es beispielsweise noch so sein: „Ich sehe kein Problem in meinem Trinkverhalten (beim Autofahren).“ Dass es sich tatsächlich anders verhält, zeigt jedenfalls die Tatsache, dass dir die Fahrerlaubnis wegen einer oder mehrerer Trunkenheitsfahrten entzogen wurde.
  • Übung: Denke nach über eigene Widerstände gegen Veränderungen

Was bedeutet dies konkret?

Welches Ziel du haben solltest hängt von deinen konkreten Voraussetzungen ab. Das Ziel könnte sein, sein Trinkverhalten so zu reduzieren, dass du risikoarm trinkst oder dass du (aus verkehrspsychologischer Sicht lebenslang) abstinent bleibst.

Um über Deine eigenen Widerstände gegen Veränderungen des vorbestehenden Trinkverhaltens zu nachzudenken, kannst Du folgende Schritte unternehmen:

  1. Identifiziere Deine Widerstände:
    – Notiere konkrete Gedanken oder Gefühle, die aufkommen, wenn Du an eine Veränderung Deines Trinkverhaltens denkst.
    – Achte besonders auf Ängste, Zweifel oder Rechtfertigungen.
  2. Hinterfrage Deine Motive:
    – Überlege, warum Du am bisherigen Trinkverhalten festhalten möchtest.
    – Welche vermeintlichen Vorteile siehst Du darin?
  3. Analysiere Deine Bedenken:
    – Welche konkreten Befürchtungen hast Du bezüglich einer Verhaltensänderung?
    – Sind diese Bedenken realistisch oder übertrieben?
  4. Betrachte Deine Einstellung:
    – Wie stehst Du grundsätzlich zu Veränderungen in Deinem Leben?
    – Gibt es ein Muster von Widerstand auch in anderen Bereichen?
  5. Denke nach über Deine Werte:
    – Steht Dein aktuelles Trinkverhalten im Einklang mit Deinen persönlichen Werten und Zielen?
    – Wie würde eine Veränderung Deine Lebensqualität beeinflussen?
  6. Visualisiere positive Veränderungen:
    – Stelle Dir vor, wie Dein Leben ohne problematisches Trinkverhalten aussehen könnte.
    – Welche Vorteile ergeben sich daraus?
  7. Erkenne Trigger:
    – In welchen Situationen verspürst Du den stärksten Widerstand gegen Veränderung?
    – Was löst diese Reaktionen aus?
  8. Sei ehrlich zu Dir selbst:
    – Gestehe Dir ein, wenn Du Ausreden oder Rechtfertigungen benutzt.
    – Versuche, objektiv auf Dein Verhalten zu blicken.
  9. Suche nach Unterstützung:
    – Sprich mit vertrauenswürdigen Personen über Deine Gedanken und Gefühle.
    – Erwäge professionelle Hilfe, um tiefer liegende Widerstände zu bearbeiten.
  10. Entwickle einen Aktionsplan:
    – Basierend auf Deinen Erkenntnissen, plane kleine, realistische Schritte zur Veränderung.
    – Setze Dir erreichbare Ziele für die nächsten Tage und Wochen.

Durch Selbstreflexion kannst Du ein tieferes Verständnis für Deine Widerstände entwickeln und so den Weg für positive Veränderungen bahnen.

Zusammenfassung:

  • Verhaltensänderung ist ein Prozess, der Zeit und Nachdenken über sich und sein Verhalten erfordert. Es ist wichtig, sich jeder Stufe des Veränderungsprozesses bewusst zu sein und gezielte Anpassungsstrategien zu entwickeln.
  • Wichtige Punkte:
    • Verhaltensänderung erfolgt schrittweise.
    • Die Identifikation von Triggern und Risikosituationen ist entscheidend.
    • Soziale Unterstützung kann den Prozess erleichtern (Einbeziehen von Partnern oder Eltern oder anderen Vertrauenspersonen)

Reflexion:

  • Aufgabe: Denke darüber nach, in welcher Stufe des Veränderungsprozesses du dich aktuell befindest. Welche Hindernisse stehen dir im Weg? Welche Unterstützung benötigst du, um Fortschritte zu machen?
  • Welche spezifischen Verhaltensweisen möchtest du ändern und warum? Welche Schritte hast du bereits unternommen, um diese Veränderung zu erreichen?

Aufgabe für den nächsten Tag:

Schreibe eine Liste der Situationen, die deine alten Verhaltensweisen auslösen könnten, und entwickle einen Plan, wie du diese Situationen in Zukunft vermeiden oder besser bewältigen kannst. Wenn deinem Alkoholkonsum belastende Situationen zugrunde lagen, wie wirst du zukünftig in vergleichbaren Situationen mit solchen Belastungen umgehen?

Quelle Bild: DALLE